Zwei Monate...auch wenn mans kaum glauben mag...

Ich Lebe! Manch einer wird es angezweifelt haben, nachdem jetzt schonwieder knapp eine Woche vergangen ist, seitdem ich euch darüber informierte, dass der Herbst da ist und das Wetter schlecht und kalt und dunkel ist.
Im Prinzip könnte ich den Blog von letzter Woche einfach nochmal nehmen. Das wäre allerdings nicht fair.
Sicher ist jedoch, dass nicht allzu viel passiert ist in den letzten Tagen.
Ich habe eine Erkältung ausgesessen. Drei Tage im Bett liegend; mit viel Rotz und Husten und heißer Zitrone mit Honig!
Jetzt sind die "Flu-Troops" beinahe komplett in die Flucht geschlagen. Nur eine hartnäckige "Schnupfen-Nachhut" hat sich verschanzt. Jedoch sind sich der Komandant der Streitkräfte und sein Offiziersstab darüber einig, dass sie Siegreich sein werden.

Dann klapperte es im Briefkasten und eine Karte von der lieben Maria aus Helsinki lag drin!
Danke danke danke...
Da isses auch nich viel Farbenfroher als hier!


Päckchenzeit war auch wieder diese Woche. (Wie kann ich nur behaupten es wäre nicht viel passiert)
Wie bestimmt schon mehrfach erwähnt, kennt der gemeine Norweger keine Drehfilter. Ergo, kann man hier auch keine Drehfilter käuflich erwerben.
Jedoch habe ich dank Konrad nun einen Vorrat von unglaublichen fünf Beuteln. (Ein Beutel enthält 120 Stück, 5 x 120 könnt ihr euch jetzt ausrechnen. Mein Kopf ist noch zu gripal)


Hiermit also herzlichen Dank auch an den lieben Konrad, dessen Arm jetzt in einem coolen blauen Verband steckt, mannometer ich bin so neidisch!

Das Päckchen von Tina wurde letztes Wochenende dann doch auch noch abgegeben. Es hatte sich auf dem Weg hierher irgendwie verirrt und tatsächlich über zwei Wochen von Weimar nach Trondheim gebraucht! Ohne Zollaufenthalt!
Die spinnen die Norweger. Aber danke Tina!
Rauchen, und vor allem Filtern kann ich jetzt wie ein Wilder. Doof nur, dass es mir im Moment noch garnich wieder schmeckt. Aber das wird schon!


Ich bin jetzt zwei Monate hier und stelle mal wieder erschrocken fest, dass die Zeit viel zu schnell vorbei geht. Natürlich fehlt mir Leipzig und an manchen Tagen sogar Weimar, dennoch hätte ich nich gedacht, dass es einem am Ende vorkommt wie ein längerer Urlaub.
Vielleicht liegt es daran, dass ich inzwischen wirklich hier angekommen bin, dass mein Praktikum gut läuft, meine zwei (Richtig, inzwischen sind es ja zwei) Lehrveranstaltungen ziemlich spannend sind und ich eine gute Hand voll Menschen kennengelernt hab die, auch nach meiner Abreise aus Trondheim, im Kopf bleiben werden und die man irgendwann nochmal besucht.
Was für eine gute Idee hierher zu kommen.


Richtig, meine Haare werden auch immer länger!

In diesem Sinne

Har det bra.

Det høst er her

Und schonwieder ist eine Woche vorbei.
Trondheim präsentiert sich zunehmend kalt, nass und grau. Der Herbst ist eindeutig angekommen und zeigt uns was er nicht alles kann.


Das Unterrichten macht immer mehr Spaß. Es ist ein tolles Gefühl vor einer Klasse zu stehen und festzustellen, dass sie wirklich die eigene Sprache lernen wollen. Von wegen Motivationsproblem.
Am Dienstag begannen sie dann in der Pause kurzer Hand mir mehr Norwegisch beizubringen. Vielleicht können wir das ja jetzt regelmäßig so handhaben? Schön wäre es, wenn meine sprachlichen Fähigkeiten noch ein bischen weiter wüchsen.

Nun, nachdem die Uni so richtig begonnen hat, mein Praktikum gut läuft, ich einen Haufen toller Menschen kennengelernt habe und wir alle miteinander sehr viel unternehmen, vergeht die Zeit wie im Flug.
"Vielleicht wäre ein ganzes Jahr doch besser gewesen?" geistert es mir schon manchmal durch den Kopf, dann erinnere ich mich, dass ich ja durchaus noch viel Zeit hier verbringen werde und verdränge den Gedanken an die Heimreise. Dafür ist es noch nicht die rechte Zeit!

Der Tag heute begann fürwahr mit einer großen Überraschung.
Das neue Pearl Jam - Album "Backspacer" wartete auf mich. So muß jeder Tag anfangen!

Die Pläne für das Wochenende werden wir heut Abend beim gemeinsamen Kochen, Essen und Bier trinken entwerfen. Ein Lofotentripp ist auch noch angedacht, wahrscheinlich im Oktober!
Die nächste Hyttatur soll es in zwei Wochen geben. WIR WERDEN DEM SAUWETTER TROTZEN. Ich hab ja schließlich Schutzbleche.


Und sollte das Wetter sich tatsächlich entschließen, einen am VorDieTürGehen zu hindern, dann zieh ich mich einfach in die Bibliothek des Instituts zurück. Da hab ich einiges zu tun!
Aber schön isses da und mein Schlüssel passt, was soviel heißt wie, ich kann da immer wann ich will rein und Bücher ausleihen und lesen und arbeiten und und und.


In diesem Sinne.
Har det bra.

Tausend Stunden Trails erkunden...Täglich...Naja..wenigstens zu Fuß und ein bisschen

Es wird Herbst in Trondheim/Norwegen.
Die Getreidefelder die sich um die Stadt sprenkeln sind gelb, die Birken vor meinem Fenster sind fleißig dabei bunte Blätter abzuschütteln und das aller, untrüglichste Zeichen für die herannahende "schlechte" Jahreszeit ist der REGEN!
Es regnet eigentlich jeden Tag. Wenn nicht am Vormittag oder Nachmittag, dann eben am Abend. Nach wie vor kann man sich nie sicher sein, wann es endlich anfängt zu regnen, allerdings kann man sich sehr sicher sein, das es anfgangen wird.

Also gab es einen Herbstgruß vom werten Herrn Papa.
Er sand mir eine WURST!
Beide norwegischen Mitbewohner befanden sie als "Ohh thats a very good sausage!" und ich stand nur daneben und nickte Stolz.
Danke Papa für dieses, ebenfalls lustige Carepäckchen! (zweimal Tabak war noch mit drin)


Am Sonntag regnete es nicht, zumindest nicht am Nachmittag. Ich entschloss mich also mal zu schauen, wie der Berg neben der Stadt eigentlich von Nahem aussieht.
Zum Glück hab ich mein Fahrrad nicht. Ich wäre so enttäuscht gewesen. Die Wege sind in einem so schlechten Zustand, viel zu steinig, verblockt...


...matschig wie verrückt (Da würd ich ja nur dreckig werden).
Dennoch scheint es ein paar Wahnsinnige zu geben, die hier tatsächlich ihre Fahrräder langschieben. Das müssen solche Mountainbiker sein, wie sie in einschlägigen Kreisen genannt werden. Alles Verrückte!



Die Aussicht von dort oben war allerdings doch mal wieder lohnend. Und in der Sonne stehend, wurde es auch direkt warm. Ach ja, erwähnte ich Anfangs neben Regen, Dunkelheit und buntem Laub auch das Indiz der (verfluchten) Kälte die diese Stadt schon fest umklammert hält?








Heute also ein bisschen weniger Text, dafür im Flickr. noch ganz ganz ganz viele Bilder von potentiellen, wundervollen Trails die ich nicht fahren kann!

Heute hatte ich meine zweiten zwei Unterrichtsstunden und bin durchaus begeistert!
Es war ein anderer Kurs als am letzten Freitag (Fortgeschrittene) und sie hatten Spaß und haben mitgemacht und haben geredet und und und (es ging um Wohnung, Einrichtung und in der zweiten Stunde um Wegbeschreibungen)...
Ich hatte also ein Erfolgserlebnis!
Es war schön und hat unglaublichen Spaß gemacht.

In diesem Sinne

Har det bra.

...und schon haben wir September...

Der Druck unter dem ich stehe ist riesengroß.
Der geneigten Leserschaft dürstet nach mehr. Es gibt öffentliche Beschwerden. Der Mob rauft sich zusammen munkelt man, um gegen die mangelnde Berichterstattung in aller Form zu revoltieren!
Zu meiner Verteidigung muß ich sagen, dass auch für mich die Wochen hier ungaublich schnell verstreichen.
Dazu kommt, dass mein Praktikum nun in vollem Gange ist und ich somit inzwischen einen relativ geregelten Tagesablauf habe, der einfach dafür sorgt, die Zeit noch schneller verstreichen zu lassen...

Es begab sich also, dass ich mitte der Woche, am Mittwoch nämlich, einen Zettel in meinem Briefkasten vorfand, der mich darüber in Kenntnis setzte, ein Paket erhalten zu haben. Allerdings war es kein Benachichtigungszettel im herkömmlichen Sinne wie man ihn von Briefträgern her kennt, sondern die kopierte Oberseite eines Pakets.
Kurzerhand zur Post geradelt mit diesem ominösen Papier, stellte ich fest, dass es überhaupt kein Problem darstellte, die Sendung entgegenzunehmen. Nichtmal den Ausweis wollten sie sehen!
Nun gut!

Das lang ersehnte Holle-Carepaket war also endlich eingetroffen.


Vollgepackt mit allerlei Klamauk, Schnasseleien und kulturellen und intelektuellen Schätzen, wartete der Karton darauf von mir geöffnet und inspiziert zu werden.
Was soll ich sagen, sämtliche Vorstellungen wurden Haushoch übertroffen.


...unglaublich schokoladige Kekse, die einem auf der Zunge zergingen...sie überlebten immerhin die ersten 15 Stunden...


...Tabak, eine Duschhaube, ein gruseliger Schundroman, ein Aschenbecher....



Nicht genug, dass ich mich fühlte wie zu Weihnachten, gierig jede Kleinigkeit aus dem Karton wühlend, wurden die geschickten Geschenke noch garniert mit kleinen Memos auf Klebezetteln.


You get, what you expect...


Holle, zwar schon "persönlich" überbracht, aber auch an dieser Stelle nochmal ganz ganz herzlichsten Dank! Ich bin entzückt!
Und Katta, wenn du willst, dass hier mehr passiert, musst du mir mehr Anlässe geben! ;-)

Gestern früh war dann der entscheidende Augenblick gekommen. Es galt den Sprachkurs "Tysk I" für Bettina vertretend zu unterrichten. Hans, ins kalte Wasser zweier Doppelstunden mit Sprachanfängern, geschubst! Ohne das jetzt hier wirklich detailiert erläutern zu können, muß ich sagen, es war gut. Für die allererste Unterrichtsstunde war es gut! Ich war so nervös wie lange nicht mehr (obwohl, als ich hergeflogen bin war ich auch nervös wie verrückt...aber irgendwie doch anders), zu schnell mit meinem Stoff durch, was vielleicht daran lag, dass die Studenten alle total clever waren, vielleicht aber auch daran, dass ich einfach ein bisschen zu schnell war (ich weiß es nicht) und sie hatten danach keine Fragen. Alles wunderbar eigentlich!
Nächste Woche gehts dann direkt weiter und mit jeder Stunde die ich halte, rechne ich fest damit, lockerer und routinierter zu werden. Klingt für mich nach nem Spitzenplan!

Gestern Abend folgte dann noch ein ziemlich enttäuschendes Ølfestival im Samfundet.
Gesetzt war, ganz viele Biere aus aller Welt. Die gabs auch irgendwo, nur wusste niemand wo!
Naja, unverschämten Eintrittspreis bezahlt, Bockbier getrunken und irgendwann nachhause gewatschelt. Im Regen versteht sich! Den dieser ist seit ca. einer Woche ein stetiger, treuer Begleiter der täglich zu verrichtenden Wege!
Olè der Herbst ist da!

Har det bra!