Mittwoch, 28. Oktober 2009

und die Zeit fliegt und fliegt....


Vor einigen Wochen habe ich mich darüber geärgert, dass es hier einen direkten Übergang zwischen Sommer und Winter gibt.
Allerdings gibt es doch noch einen Herbst.
Er ist wesentlich kälter als der Herbst den ich aus Deutschland im Gedächtnis habe, aber wir hatten dafür zum Beispiel die letzten fünf Tage KEIN Regen.
Ich bin total baff.

Die Zeit...ja die Zeit! Ich bin es langsam leid immer über die schnell verstreichende Zeit zu jammern, allerdings wird es nun langsam aber sicher immer ernster!
Ich werde versuchen nicht mehr soviel über diesen Punkt nachzudenken!

Viele Leute um mich rum bekommen immer mehr zu tun, stecken bis über beide Ohren in Arbeit, was ich garnicht verstehen kann.
Ich habe nach wie vor meine zwei Veranstaltungen die ich besuche und meine Doppelstunde Unterricht am Dienstag.
Ich kann nicht behaupten, überfordert zu sein. Allerdings wird sich das dann zum Sommersemster zurück in Leipzig wahrscheinlich schlagartig ändern!
Wir werden sehen.
Ich nutze die Zeit hier um mich noch ein bisschen auszuruhen!

Gestern waren wir bei Bettina zum Essen eingeladen. Sie hatte eine Art Chilli con Carne gekocht, welches sehr lecker war und wir verbrachten einen schönen Abend, nebst Kamin und Rotwein, mit ganz viel Geschwatze.
Wunderbar!

Die UKA ist vorbei. Die Spuren in der Stadt größtenteils wieder beseitigt und das Samfundet nimmt sein gewohntes Programm wieder auf!
Also auf auf zum OpenStage Konzert heut Abend.

In diesem Sinne

Har det bra!

Montag, 19. Oktober 2009

Fünf Tage voll mit Eindrücken, der schönsten Landschaft der Welt und ganz vielen Franzosen!

Lofoten; ein Wochenende; oder ein paar Tage mehr. Das war der Plan
Vor einiger Zeit unterhielt ich mich mit Romain darüber, was man nicht noch alles angucken müsste während man noch hier in Norwegen ist. Wir waren uns recht schnell einig, dass die Lofoten auf jeden Fall ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Also entschlossen wir kurzer Hand zusammen zu fahren.
Mitreisende für dieses beliebte Ziel waren recht schnell gefunden und somit musste nur noch der ganze Schnulli organisiert werden, den man eben so zu tun hat. Auto mieten, Hütte mieten, Fährenplan gucken, Essen einkaufen, Reise planen etc.
Auch das war bald erledigt. Letzten Mittwoch ging es dann also los!

Nachdem wir im letzten Moment noch den Mietwagen (was sich später als durchaus praktisch erweisen sollte) umtauschen mussten, da die Pfeifen zu große Winterräder montiert hatten, konnten wir dann auch (mit zwei Stunden Verspätung) starten um die Fähre 3:30 Uhr in Bodø zu erreichen.

Alle waren frohen Mutes...





Während der 800 Kilometer die wir vor uns hatten, gab es schon unglaublich beeindruckende Landschaften zu sehen. Die Erwartungen wuchsen und der Weg war lang....



Wir hatten genug Piknikkram (Würstchen, Hackeklöpse, Brot, Saft, Käse usw.) dabei um es uns während der Fahrt gut schmecken zu lassen.
Während des Abendbrotstops war dann auch Zeit für ein erstes Gruppenfoto.


Es wurde später und kälter und nördlicher (wir überquerten den Polarkreis) und eigentlich wollten alle nur noch die Fähre zur rechten Zeit erreichen...


Eine Stunde vor Abfahrt kamen wir dann auch am Hafen an. Alles gut soweit.
So gegen drei wurden wir dann doch langsam etwas nervös, da kein Mensch auf der Fähre zu sein schien.
Romain und ich beschlossen also nachzuschauen und mal zu fragen wann denn die Fähre nun genau abfahren würde...
Es stellte sich heraus, vielleicht morgen! Heute Nacht jedoch auf keinen Fall, da ein Sturm tobt!
Verdammt!


Wir schliefen also im Van (Gott sei dank kein Audi A6) auf dem Parkplatz am Hafen.
Was heißt schliefen; Ich wachte alle halbe Stunde auf, in der Angst irgendjemand scheucht uns weg.

Am nächsten Morgen gabs ein überteuertes, nicht wirklich leckeres Frühstück in einer hässlichen "Kafeteria". Stand im franzsösischen Reiseführer als Geheimtipp (Preiswertes Familienrestaurant); Die spinnen die Franzosen.


Letztendlich konnten wir dann also die Fähre am nächsten Nachmittag um vier (12 Stunden für die Katz) nach "Moskenes" einer Insel der Lofoten nehmen und sollten so gegen acht, vielleicht auch erst um neun auf der anderen Seite sein.


Da war noch allen nach hüpfen zumute. Als dann der Seegang einsetzte schon nicht mehr so.


Zugegeben, mir war auch ziemlich schlecht. Romain geht oft mit seinen Eltern segeln und riet uns, wir sollen uns hinlegen und die Augen schließen, das sei die beste Position um einen Sturm abzuwarten. Und er hatte recht. Alle Norweger um uns rum legten sich innerhalb kürzester Zeit hin.


Aber wir kamen unbeschadet und ohne zu kotzen wie die Weltmeister auf den Lofoten an, fanden auch ziemlich schnell unsere Hütte und waren sehr sehr sehr froh darüber.
Nach ca. 36 Stunden "Reise" freut man sich dann doch auf ein warmes Wohnzimmer und eine Dusche.
Das war mein Schlafplatz.


Nachdem wir also das Auto ausgeladen hatten, wurde zu allererst gekocht.
Latürnich...


So schnell hab ich noch nie anderthalb Kilo Pasta verschwinden sehen.
Später waren dann alle geduscht, satt, das Bier und der Schnapps wurden geöffnet und es war Zeit für das nächste Gruppenfoto.


Am nächsten Morgen wurden wir erschlagen von unglaublich wundervollem Licht und einer Aussicht von unserer Terasse die, meiner Meinung nach, Ihresgleichen sucht.


Freitag erkundeten wir Vormittags zuerstmal die nähere Umgebung und den kleinen süßten Fischerort "Å" in dem sich unsere Hütte befand.
Die Menschen auf den Lofoten (falls es welche gibt, tatsächlich gesehen haben wir vielleicht 5) leben nach wie vor vom verkaufen von "Stokfisk", einer Spezialität Norwegens. Getrockneter Fisch.
Da wir außerhalb der Saison da waren, war natürlich jedes Museum, jede Galerie und der ganze andere Tourikram geschlossen, sodass wir diesen Fisch leider nicht probieren konnten.
Ich muß also nochmal im Sommer da hoch!

Mit Abstand am beeindruckensten für mich sind diese riesigen Felswände die plötzlich einfach so mitten vor dir stehen.
Man macht sich keine Vorstellung davon, wie groß die wirklich sind und die Fotos können es auch nur im Ansatz zeigen.
Wahnsinn, einfach Wahnsinn.








Nachmittags fuhren wir dann nach "Reine", dem Vorzeigeort der Lofoten. Dieses Dorf sieht man auf nahezu jeder Postkarte die man von den Inseln kaufen kann.
Fürwahr, sehr sehr hübsch.


Es war mal wieder Zeit für ein Gruppenfoto...


Und weiter gings auf der E 10 in Richtung Norden um die Inseln weiter zu erkunden.
Jedesmal wenn man um eine Ecke fuhr, sah man eine weitere wunderschöne Küstenzeile. Ziemlich anstrengend mit soviel Schönheit den ganzen Tag!




Das ist dann hier schon der zweite Tag. Also Samstag.
"Vikten" ist ein kleines Fischerdorf an der Außenseite der Inseln. Noch rauer, noch...Ich weiß garnicht was... Einfach anders und ebenso wunderschön.



Atlantischer Strand. Atlantischer Ozean mit einer Kraft und einer Wildheit wie ich sie lang nicht mehr erlebt habe.
Ich hätte Stundenlang an diesem Strand stehen können und Fotos vom Meer machen können wie es gegen die Felsen peitscht.




Allerdings wollten wir ja noch mehr sehen von den Lofoten.
Ähnlich wie Hiddensee sind die Inseln hier auch beliebte Lebensräume für Norwegische Künstler. Ein Kunstschmied zum Beispiel.



Es war einfach ganz ganz ganz ganz schön.
Ich glaub ich kann das garnicht oft genug sagen!

Der Sonntag war dann auch recht schnell da und wir begaben uns einfach nur auf einen kleinen Spaziergang um "Å"
Schön genug...




Die Sonntagsfähre fuhr und wir waren pünktlich um acht Abends wieder in Bodø.
Jetzt hatten wir nur noch zwölf Stunden Autofahrt vor uns.
Recht anstrengend aber jeden Kilometer wert!
Ich würde es glaub ich genauso wieder machen. Das war das bisher schönste Wochenende was ich hier hatte und ich hatte hier schon eine Menge schöner Wochenenden!

Da ich die Ladezeiten dieser Seite nicht überstrapazieren will hab ich die restlichen (auch nicht ganz) Bilder mal wieder im Flickr. gelassen!
Groß und viel!

In diesem Sinne

Har det bar!

Samstag, 10. Oktober 2009

ein Satz mit x....

Das mit der Cabin war wohl nichts...dazu aber später.

Donnerstag Abend näherte sich und somit auch der heißersehnte Konzerttermin der "Eagles of Deathmetal" im Studentersamfundet.
Es ist zur Zeit UKA, eines der größten und längsten Festivals Trondheims. Für drei Wochen im Okbtober spielt die ganze Stadt verrückt.
Im Rahmen dieser "Woche" (wörtlich übersetzt) spielten also auch die eagles.

Vorher war ich noch mit meinen Studenten im "Choco boco" veraberedet zum Quiz- und Bierabend. Das is ein kleines, sehr sehr niedliches Cafè wo wir nett saßen und lecker schwatzten. Oder so...

Also 22:45 Uhr (kvart på elve) fix zum Samfundet gesaust und mit Romain getroffen, der versuchen wollte noch ein Ticket zu bekommen.
Er bekam auch noch eins, "zum Glück"

Als wir ins Samfundet reinkamen und uns auf die Suche nach dem "Storsalen" machten, in welchem unsere Wunschband spielen sollte, kamen wir an einem kleiner Saal vorbei aus dem heraus wir mit einem Metalcore sondersgleichen empfangen wurden!
Benea Reach aus Oslo prügelten dort gerade ihre Instrumente um die Wette. Und das auch noch verdammt präzise und sauber. Es tat soooooo gut mal wieder richtige Musik zu hören statt immer nur diesen ganzen Techno- und Popkram der in den Clubs sonst so läuft...




...nach einer halben Stunde waren sie auch schon wieder fertig und es ging nebenan in den großen Saal.
Vorerst mussten wir jedoch noch ca. eine dreiviertel Stunde vor verschlossener Tür warten bis sich die Organisationsfraktion erbarmte und reinzulassen.
Die Vorfreude stieg...

Es ging dann auch relativ bald los, die Norweger gingen ab wie eine ganze Armee Schmidt's Katzen und Romain und ich mitten drin.
Alles in allem war es nicht zu 100% schlecht, aber nahe dran.
Die Band war komplett, bis unter die Mandeln zugedröhnt (nicht dass ich erwartet hätte sie wären nüchtern) sodass sie mehr gegeneinander spielten als aufeinander zu hören, der Sound war nicht nur schlecht sondern wurde mit jedem Song immer lauter!
Kurz um, es war ein sehr enttäuschendes Konzert... Immerhin hatten wir vorher noch Benea Reach genießen dürfen!


Gestern früh trafen wir uns dann nach einer viel zu kurzen Nacht um zu einer Hütte mitten im Wald auf einem Berg zu fahren.
Nach den Einkäufen für das komplette Wochenende begaben wir uns zum Bahnhof um unseren Bus zu bekommen. Auch Alessandra konnten wir in letzter Minute noch überreden, dass sie ihren Kater auch im Bus auschlafen kann und uns doch bitte zu begleiten hat.


Das Wetter war perfekt. Kalt, sonnig und einigermaßen beständig.


Irgendwann schmiss und der Busfahrer mitten im Nichts raus und sagte, dass sei die Haltestelle die wir ihm gesagt hätten.

Also packten wir unseren Krempel, zogen uns alle wandermäßig an und stiefelten los. Ab in den Wald.
Der Weg hörte schon relativ bald auf und wir befanden uns wirklich mitten im Nirgendwo.
Wir krachselten ca. 5 Stunden ziemlich steil bergauf, erreichten auch bald die Schneegrenze und waren immernoch motiviert.

Als sich die Uhr dann der Sechsermarke näherte, wir mitten in einer Wolke aus Schnee standen, die Hütte nach wie vor nicht in Sicht war und wir offen gestanden keine Ahnung mehr hatten wo genau wir waren, überlegten wir kurz und beschlossen, die letzte Stunde Tageslicht für den Beginn unseres Abstiegs zu nutzen.
Dass wir nicht mehr im Hellen im Tal ankommen würden war inzwischen klar, dass wir die Hütte nicht mehr finden würden auch. Nur wo wir schlafen sollte wussten wir noch nicht so richtig.
Aber da war ja eine Farm als wir aus dem Bus ausstiegen. Wie beschlossen dort zu fragen ob wir nicht in der Scheune oder sonstwo übernachten durften. Also, zweineinhalb Stunden Abstieg.
Wir waren alle ziemlich enttäuscht und sauer, dass diese verfluchte Karte die wir bekommen hatten nur so verdammt klein und ungenau war.
Zurück bei der Farm klingelte Alessandra (Es funktioniert besser wenn Mädchen fragen). Wir durften nicht dort schlafen, aber die freundliche Dame stopfte uns alle in ihren Minivan und fuhr uns zum nächsten Bahnhof!
Tusend tusend takk for det!

Wir waren also so gegen elf wieder in Trondheim. Was tun mit dem ganzen Essen und Bier?
Ganz einfach. Wir haben dann gestern noch gekocht und das ganze Bier getrunken und hatten alles in allem einen wundervollen Tag. Auch ohne Cabin!

Da mein Akku all war, hab ich nur dieses eine Foto, aber ich reiche andere im Flickr. nach!

in diesem Sinne

Har det bra!

P.S.: Schon passiert, also das mit den Fotos!